Unser Dorfschreiber untersucht diese Bauernweisheit.
Aus ca. elf Suhrer Bauernbetrieben habe ich mich für die Kochs entschieden. Den Impuls dazu hat mir der zufällig gesehene allmorgige Gang der Kühe auf die Weide über die Autobahnbrücke gegeben. Eine tolle Situation für ein Bild, die Fotografie lebt von Kontrasten.
Der Hof wurde im Jahre 1951 erbaut, die Autobahn, welche das Weideland zerschneidet, ist sechzehn Jahre später dazu gekommen. Wie die meisten Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz sind die Kochs ein Familienunternehmen. Milchwirtschaft, Ackerbau und Brennholz-Verkauf – das sind die täglichen Aufgaben.Kontakte zwischen anderen Bauernbetrieben beschränken sich meist auf die gegenseitige Aushilfe mit Maschinen. Für mehr fehlt allen die Zeit.
Bereits die dritte Generation sorgt dafür, dass die gegenüberliegende Molkerei Emmi genügend Erzeugnisse für unseren Frühstückstisch produzieren kann. Jeden zweiten Tag kommt morgens früh ein Tankwagen, um die Milch abzuholen. Einmal pro Monat wird durch einen Genossenschaftlichen Kontrolleur der Fettgehalt der Milch aller vierzig Kühe gemessen.
Wie viel kostet so eine Kuh? Drei- bis viertausend Franken. Und gibt pro Tag etwa 25 Kilo Milch, aber nur, wenn sie kalbt. Nach sieben Jahren ist ihr Körper verbraucht und sie wird geschlachtet.
Auf der diesjährigen Viehschau beim landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg waren Kochs mit zwei Kühen vertreten. Zwischen den 120 anwesenden Exemplaren haben sie in zwei Kategorien einen vierten und einen sechsten Platz erobert. „Ein guter Durchschnitt,“ kommentiert Vater Leo. „Man geht ja nicht nur wegen der Prämierung, es ist auch ein Gedankenaustausch, und die Volksfeststimmung rundet alles ab.“
Und die Pläne für die Zukunft? „Gesund bleiben, nicht expandieren, durchhalten. Ohne die Subventionen des Bundes wäre die Luft um den Bauernhof sehr dünn für uns! Aber – jammern wir nicht auf hohen Niveau!“
Jiří Vurma, Mai 2015, Suhr, Aargau