
Sepp Reichmuth, der Suhrer Velomechaniker, ist leidenschaftlicher Tomaten-„Bauer“. An der Veranstaltung in der Badi hatte er bereits erklärt, wie er seine Tomaten selber zieht – nun hat er es noch ausführlich gezeigt:
Zuerst also die Kerne direkt auf ein Stück WC-Papier streichen.

Dann ein 2. Stück darüber legen. Achtung: Perforationen versetzen, sonst reisst alles.

Und jetzt an der Sonne trocknen lassen. Am Schluss beschriften.

Den Winter über an einem trockenen Ort aufbewahren. Ende März auf die Erde in einem Blumentopf (am besten dem Papier-Format entsprechend, einer Blumenkiste…) legen, ein wenig festdrücken, Erde darüber und giessen. In der Wohnung an einen hellen Platz stellen.
Wenn die Keimlinge das 2. Blattpaar zeigen, pikieren. Den ca. 10 cm langen Keimling quer auf die Erde legen, mit der Bleistiftspitze in die Erde drücken, bis nur noch die Blättchen zu sehen sind.

Genauso schräg/ quer dann auch die grösseren Pflanzen in die Erde bringen. Das fördert das Wurzelwachstum. So kann übrigens auch ein abgebrochener Trieb einfach eingepflanzt werden – die feinen Härchen am Stängel verwandeln sich unter der Erde alle in Würzelchen.

Sepp Reichmuth hat auch eine besondere Art der Tomaten-Bewässerung erfunden: jeder Stock hängt an der Infusion. Er erhält gebrauchte Infusionsbeutel aus dem Spital, kann damit schön dosieren und mit dem Schlauch wirklich die eine Pflanze mit Wasser versorgen, nicht das Unkraut daneben. UND die Blätter werden nicht nass, was den Tomaten ja bekanntlich nicht gefällt.

Sepp vermehrt alle möglichen Pflanzen mit ihren Samen oder Kernen – Tagetes und Pfirsiche z.B. – und zweigt auch seine Bäume selber auf. Neben den Tomaten aus Mittelamerika wächst bei ihm noch eine weitere Pflanze aus dieser Gegend hervorragend, die Chayote, verwandt mit dem Kürbis. So viel Erfindungsgeist und Exotisches beim Velomechaniker am Erlenweg!

Illustration von Gabi Kopp, Fotos von Eli Wilhelm